Ein Abend mit Christian Frosch
MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES
Graz 1963. Der angesehene Lokalpolitiker und Großbauer Franz Murer steht wegen schwerer Kriegsverbrechen, begangen in seiner Zeit als Leiter des Ghettos von Vilnius 1941 bis 1943, vor Gericht. Die Beweislage ist erdrückend. Aber in den Zentren der Macht und an den Stammtischen des Landes will man die dunklen Kapitel der eigenen Geschichte endgültig schließen. MURER erzählt von der Machtlosigkeit der Wahrheit, und wie leicht Politik jenseits moralischer Werte agieren kann – wenn alle mitspielen. (red)
»Froschs minutiöse Rekonstruktion der damaligen realpolitischen wie gesellschaftlichen Stimmung verdeutlicht, dass der radikale Bruch mit dem Denken, das zum Holocaust führte, hierzulande ausblieb. Er macht augenscheinlich, warum der Nachhall des Nationalsozialismus in der Demokratie bis heute vibriert.« (Diagonale)
In Kooperation mit INW – Illustrierte Neue Welt, BJVN – Bund jüdischer Verfolgter des Naziregimes und JöH – Jüdische österreichische HochschülerInnen.