Meilensteine des polnischen Kinos
NÓŻ W WODZIE
Immer wieder erzählt Roman Polański in seinen Filmen von Eingeschlossenen – ob im Warschauer Ghetto, einem Haus an der Küste, einem Wohnzimmer in New York oder, wie hier, erst in einem Auto und dann auf einem Segelboot. Und immer wieder demonstriert er dabei, dass die Gefängnisse vor allem in uns selbst stecken. So auch in seinem Debüt, das gleich eine Oscar-Nominierung erhielt: Ein bürgerliches Ehepaar ist unterwegs ins Wochenende am See. Auf dem Weg dorthin nehmen sie einen jungen Anhalter mit. Aus erst harmlosen Wortgefechten entspinnt sich langsam ein aggressiver Wettbewerb zwischen dem spießigen Journalisten und dem rebellischen Fremden. Einer, in dem sich auch die Sympathien zunehmend verschieben. Aus der simplen Konstellation wird ein vieldeutiges, enorm spannendes Kammerspiel. (Florian Widegger)