Jüdischer Filmclub Wien
PARA ADUMA
Mit einer Einführung von Frank Stern und Klaus Davidowicz
Tsivia Barkai Yacovs Erstlingsfilm spielt vor dem Hintergrund der politischen und religiösen Spannungen in Jerusalem und handelt von den Konflikten zwischen einem religiös-fundamentalistischen Vater und dessen Tochter, die lernt, zu ihrer sexuellen Identität zu stehen. Den biblischen Bezug bildet die Geschichte der Roten Kuh, Para Aduma. Ihre Asche diente dazu, die Menschen von ihren Sünden zu reinigen, ehe sie den Jerusalemer Tempel betraten, doch hatte dies nach der Zerstörung des Zweiten Tempels keine Bedeutung mehr. In den vergangenen Jahrzehnten ist von Seiten jüdischer Fundamentalisten die erhoffte Geburt eines roten Kalbes oft als messianisches Zeichen für den Bau des Dritten Tempels in Jerusalem interpretiert worden. Die ästhetische und visuelle Verbindung zwischen einem biblischen Gedanken und einer heutigen Beziehungsgeschichte zeigt israelische Filmkunst at its best. PARA ADUMA erhielt bereits zahlreiche Preise für die herausragende Kameraarbeit und das beeindruckende Spiel der Hauptdarstellerin. Auf dem Jerusalem Film Festival 2018 wurde er als bester israelischer Debütfilm ausgezeichnet. (Frank Stern)
Die Veranstaltung findet im Rahmen der internationalen Konferenz »Film and Midrash« in Kooperation mit der Botschaft des Staates Israel statt.