Wildes Kino
QUERELLE – EIN PAKT MIT DEM TEUFEL
»Each man kills the thing he loves«, heißt es bereits bei Oscar Wilde, ein Zitat, auf das Fassbinder in seinem Schwanengesang nach Genet konkret wie emblematisch Bezug nimmt. Schummrige Hafenkneipen, zwielichtige Gestalten in expressiv leuchtendes Studiolicht gesetzt und ein Seemann auf Landgang, der rasch zum Objekt der Begierde wird und das auszunutzen weiß. Echte Zuneigung empfindet er erst, als ihm der von der Polizei gesuchte Maurer Gil über den Weg läuft – doch kann er mit diesem Gefühl überhaupt umgehen? Das opulent schillernde Melodram QUERELLE ist die »alle Konventionen zerstörende Rache an der bürgerlichen Gesellschaft: die Glorifizierung der Homosexualität, der Verrat des besten Freundes als Akt der Selbstbefreiung, Kriminalität als Protest und erotisches Erlebnis.« (Anna Steinbauer) (Florian Widegger)