Stunde Null
ULICA GRANICZNA
Ein Straßenzug an der Grenze zum Warschauer Ghetto: Hier finden die Geschichten von Opfern, Widerstandskämpfern, Kollaborateuren und Polen, die über Nacht zu »Volksdeutschen« werden, zusammen, treffen in einem gesellschaftlichen Mikrokosmos unterschiedliche Schicksale aufeinander. Aleksander Ford, einer der wichtigsten Wegbereiter der polnischen Kinomoderne, inszeniert nahe am italienischen Neorealismus – die überaus differenzierte Sicht auf das Verhalten seiner Landsleute brachte ihm im Ausland Anerkennung, in seiner Heimat jedoch Vorwürfe wegen »antipolnischer Tendenzen« ein. »Von der Ehrlichkeit, mit der in der Wiedergabe dieser negativen Erscheinungen hier Gericht gehalten wird, könnte der deutsche Nachkriegsfilm sehr vieles lernen.« (Hans Ulrich Eylau, Tägliche Rundschau, 8.8.1949) (red)