Auf Noten gibt er nicht allzu viel: »Viel wichtiger ist, dass ihr alle tolle Kinder seid, tolle Jugendliche!« Dieter Bachmann unterrichtet an keiner Waldorfschule, sondern eine Klasse im hessischen Stadtallendorf, einer kleinen Industriestadt, deren Geschichte von NS-Zwangsarbeit und Migration geprägt ist. 19 SchülerInnen aus 12 Nationen treffen hier aufeinander, erfahren Empathie, eine »nestwarme Atmosphäre« in einer Zeit, in der Ab- und Ausgrenzung oft den Ton angeben. Herr Bachmann begegnet seinen Schützlingen auf Augenhöhe, lässt sich auf sie ein, führt sokratische Gespräche, macht Musik. Er wird ihr Leben – im besten Sinn – wohl nachhaltig beeinflussen. Bildung als ein spektakulärer Vorgang: HERR BACHMANN zeigt, was ein Einzelner doch bewirken kann. Auf der Berlinale ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären, dem Preis der Jury und dem Publikumspreis, bester Dokumentarfilm beim Deutschen Filmpreis. (red)