Retrospective
GEORG FRIEDRICH
14.12.2017 - 10.1.2018
Seinen Anfang machte Friedrich, Absolvent der Schauspielschule Krauss, in Klein- und Kleinstrollen in den 1990er-Jahren bei Karin Brandauer, Michael Haneke und Thomas Roth. Richtig bekannt wird er mit der Rolle des gewalttätigen Freundes von Nina Proll in Barbara Alberts Langfilmdebüt NORDRAND (1999) und zwei Jahre später mit Ulrich Seidls HUNDSTAGE, wo unter seiner Anleitung der österreichischen Bundeshymne neue Facetten abgewonnen werden können. An Friedrichs Karriere lässt sich seitdem auch die wunderbar vielseitige Geschichte rezenten österreichischen Filmschaffens abschreiten.
Ob als Halbweltler Schorschi mit wehend blondem Haar in Michael Glawoggers Sex-Drugs-and-Rock’n’Roll-Trilogie, als opportunistischer SS-Mann in Wolfgang Murnbergers MEIN BESTER FEIND oder zuletzt als Achterbahnbesitzer in WILDE MAUS von Josef Hader, der Friedrich als besten Schauspieler Österreichs bezeichnete – seine Rollenwahl ist mindestens so unberechenbar wie das, was er schlussendlich aus seinen Figuren herauszuholen vermag – sodass er selbst Nebenrollen (wie etwa als schmähführender Altenpfleger in Ulrich Seidls IMPORT EXPORT) seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.