Retrospective
 

KARIN BRANDAUER

»GENAUIGKEIT IST WAHRHEIT«

4.5.-25.5.2018

Dates

Keine aktuellen Termine vorhanden

»NICHT BESSER SEIN ALS DIE ANDEREN,
ABER ANDERS«

»Ich habe mich immer mit irgendwelchen Minderheiten und speziellen Situationen, in die Menschen in verschiedenen Zeiten geraten können, beschäftigt. Ob ich auf Romane zurückgegriffen oder selber ein Drehbuch geschrieben habe, es ging immer um menschliche Schicksale innerhalb von großen politischen Zusammenhängen, um Extremsituationen, denen Menschen in Grenzsituationen einer Zeit, der Jahrhundertwende, dem Beginn des Ersten Weltkriegs oder der Zeit vor dem Zweiten, ausgesetzt waren und wie sie reagieren.« Mit diesen Worten hat Karin Brandauer (1945–1992) einmal ihr Anliegen, Filme zu machen, auf den Punkt gebracht. Gleich mehrere inhaltliche wie formale Linien bzw. Gegensatzpaare ziehen sich durch ihr reiches, im Laufe von knapp 15 Jahren entstandenes und leider in der jüngeren Vergangenheit in Vergessenheit geratenes Werk.


KARIN BRANDAUER

Retrospektive von 4. bis 25. Mai 2018

Kurator

Florian Widegger

BEGLEITENDE PUBLIKATION

Karin Brandauer 
Edition Film Geschichte Österreich, Band 4
erhältlich ab 4.5.

TICKETRESERVIERUNG

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 15:00-21:00)

SPIELORT

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Nach anfänglichen Dokumentarfilmen für den ORF, von denen wir zwei zeigen, verlegt Brandauer ihren Schwerpunkt auf Literaturverfilmungen, die – zunächst – in epischem Ausmaß von Lähmung und Untergang einer großbürgerlichen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählen. In weiterer Folge wendet sie sich immer mehr den unteren Bevölkerungsschichten, insbesondere dem bäuerlichen Milieu zu (in ihrer wunderbaren Peter-Rosegger-Verfilmung ERDSEGEN prallen beide Welten aufeinander). Zentral ist stets die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte – sei es in der breit angelegten Felix-Mitterer-Adaption VERKAUFTE HEIMAT, in der erstmals das Schicksal der Südtiroler unter faschistischer Herrschaft Thema ist, oder im intimen, fast kammerspielartigen MARLENEKEN, in dem eine Frau während der Ereignisse 1989 von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Auf ihrem Karrierehöhepunkt, nach zahllosen Auszeichnungen für SIDONIE, stirbt Karin Brandauer – viel zu früh. Sich heute, etwa 25 Jahre später, mit ihren vielschichtigen, spannenden und überaus schönen Arbeiten wieder in konzentrierter Form befassen zu können – dazu lädt diese Retrospektive ein.

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