Retrospective
 

Klaus Maria Brandauer

Eine Hommage

15.1.–5.2.2020

Dates

Keine aktuellen Termine vorhanden

MI 15.1.: Eröffnung in Anwesenheit von Klaus Maria Brandauer und István Szabó (bereits ausgebucht!)
SO 19.1., 16:30: Bühnengespräch mit Klaus Maria Brandauer über Arbeit, Karriere und Leben (Eintritt frei, Zählkarten am Veranstaltungstag an der Kinokassa erhältlich)

Bühne frei für Klaus Maria Brandauer: Am Theater ist er bereits ein Star, als er von István Szabó die Hauptrolle im späteren Oscargewinner MEPHISTO angeboten bekommt: eine schauspielerische Tour de Force und Brandauers internationaler Durchbruch. Der Weg führt bis nach Hollywood, wo er ein gefragter Charakterdarsteller ist und als Bond-Gegenspieler in SAG NIEMALS NIE oder betrügerischer Baron in JENSEITS VON AFRIKA seinen Erfolg zementiert. Doch die große Liebe zu den Brettern, die die Welt bedeuten, zieht ihn schließlich zurück nach Europa. Hier wie dort, auf der Bühne wie auf der Leinwand: Brandauers Charisma und Darstellungskunst lassen ihn für sein Publikum zum Ereignis werden. Die Retrospektive zeigt eine Auswahl von 17 Filmen, die dies auf anschauliche Weise bezeugen.


Klaus Maria Brandauer

Retrospektive vom 15. Jänner bis 5. Februar 2020

Kurator

Florian Widegger

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 14:00-21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Brandauer wird 1943 als Klaus Georg Steng in Bad Aussee geboren. Angeblich zieht es ihn schon von Kindesbeinen an auf die Bühne, sein Schauspielstudium bricht er allerdings nach kurzer Zeit ab. Erste Erfahrungen sammelt er an kleineren Landestheatern, bis kein Geringerer als Fritz Kortner auf ihn aufmerksam wird und ihm die Rolle des Prinzen in seiner letzten Emilia-Galotti-Inszenierung gibt. Ab 1972 ist er Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. In diese Zeit fallen die ersten Arbeiten vor der Kamera, häufig noch zusammen mit seiner ersten Frau, der Regisseurin Karin Brandauer. Seinen internationalen Durchbruch feiert er als von der Macht verführter Hendrik Höfgen im Oscargewinner MEPHISTO – eine schauspielerische Tour de Force.

 

Mit den Auszeichnungen häufen sich die Angebote, und umgekehrt. Die Rolle als Bond-Gegenspieler lehnt er zunächst ab, bis Sean Connery ihn mit der Aussicht auf »a lot of fun and a lot of money« überzeugt. Auch die des betrügerischen Baron Blixen in OUT OF AFRICA, für die er einen Golden Globe und eine Oscarnominierung erhält, übernimmt er erst nach anfänglichem Zögern. Sein Interesse für gebrochene Figuren vertieft er gemeinsam mit »seinem« Regisseur István Szabó in OBERST REDL und HANUSSEN, zwei weiteren Filmen, in denen sie die Mechanismen der Macht und die Verführbarkeit der Menschen ausloten.

 

Seine Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und dem Nationalsozialismus manifestiert sich auch in den beiden Spielfilmen, die Brandauer selbst inszeniert: Nach dem Leben des Widerstandskämpfers Georg Elser entsteht ein gleichnamiger Film, dem etwa eine halbe Dekade später die Thomas-Mann-Verfilmung MARIO UND DER ZAUBERER folgt. Auch wenn sich Brandauer in den letzten Jahren zugunsten des Theaters etwas vom Kino zurückgezogen haben mag, bleiben seine Darstellungen im Film nach wie vor extrem genau, höchst intensiv und immer sehenswert. Brandauer ist nie ein typischer Held und selten ein unangezweifelter Sympathieträger. Man hat vielmehr das Gefühl, seine Figuren fordern die Zuschauer zum genauen Hinsehen, zum Nachdenken, vielleicht zum Einspruch auf. (Florian Widegger)

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