Retrospective
 

SCHILLERND GRAU

Französisches Kino unter Nazi-Herrschaft

11.4.–1.5.2019

Dates

Keine aktuellen Termine vorhanden

Ab Juni 1940 steht mit Paris auch das Zentrum der französischen Filmindustrie unter nationalsozialistischer Herrschaft – dunkle Zeiten für den französischen Film, könnte man meinen. Doch aus filmhistorischer Sicht sollte man die Jahre der deutschen Besetzung vielmehr als schillernd grau bezeichnen: geprägt von extremer Ambiguität, gezeichnet von Kollaboration, Widerstand und Anpassung.

 

Die von Ralph Eue und Frederik Lang kuratierte Retrospektive führt in diese kurze Periode der französischen Filmgeschichte, die heute – auch wenn dies auf den ersten Blick verwundern mag – neben der Nouvelle Vague und dem Poetischen Realismus häufig als eine ihrer Glanzzeiten angesehen wird. Neben Filmen wie LES ENFANTS DU PARADIS, PREMIER RENDEZ-VOUS, LA MAIN DU DIABLE, LA NUIT FANTASTIQUE oder LE CORBEAU wird das Programm von Produktionen nach 1945 ergänzt, die die Zeit der deutschen Besetzung reflektieren.


Schillernd grau – Französisches Kino unter Nazi-Herrschaft

Retrospektive vom 11. April bis 1. Mai 2019

Kuratoren

Ralph Eue, Frederik Lang

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 15:00-21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Begleitende Publikation

Ralph Eue/Frederik Lang (Hg.)
Schillernd Grau. Continental
Eine deutsche Filmproduktion im besetzten Frankreich 1941–1944

Erschienen bei Synema

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Eine zentrale Rolle im französischen Filmschaffen der Jahre 1940 bis 1944 spielt dabei die Produktionsfirma Continental Films, die insgesamt 30 Spielfilme in die Kinos brachte – mehr als jede andere Gesellschaft. Continental Films Paris war eine französische Gesellschaft nach französischem Recht, doch finanziert wurde sie zu hundert Prozent aus den Töpfen des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda in Berlin. Die Gründung des Unternehmens erfolgte auf persönliches Geheiß von Joseph Goebbels, der französische (wie internationale) Markt sollte vor allem mithilfe von seichter Unterhaltung erobert werden. Doch Goebbels hatte die Rechnung ohne seinen Continental-Produzenten Alfred Greven gemacht, dem es vor allem darum ging, gute Filme zu drehen, DIE Spitzenprodukte des französischen Kinos herzustellen – und das gelang ihm auch, wie sich im Rahmen dieser Retrospektive zeigen wird.

 

Ergänzt wird das Programm durch nach 1945 entstandene Produktionen von Regisseuren wie François Truffaut, Louis Malle oder Alexander Sokurov, die auf die Zeit der deutschen Besetzung zurückblicken und ein Gefühl dafür vermitteln, unter welchen Umständen die gezeigten Filme produziert und rezipiert wurden. Begleitend zur Retrospektive ist bei Synema die Publikation Schillernd Grau. Continental. Eine deutsche Filmproduktion im besetzten Frankreich 1941–1944 erschienen. (Ralph Eue, Frederik Lang)

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