Retrospective
 

Unerwünschtes Kino II

Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937

4.12.2019–7.1.2020

Dates

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DO 4.12.: Eröffnung mit Buchpräsentation »Unerwünschtes Kino – Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937« von Armin Loacker

Hinter dem Schlagwort Unerwünschtes Kino verbirgt sich eine ambitionierte Produktion, die es nach der Vorstellung der Nationalsozialisten eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. Wenn auch die Filme nicht per se politisch akzentuiert sind, so ist deren bloße Existenz ein deutliches Zeichen gegen die rassistische, menschenverachtende Politik des deutschen Faschismus, ein Akt des Widerstands gegen Verfolgung und Ausgrenzung. Der zweite Teil der begleitenden Retrospektive zur neuen Ausstellung umfasst sämtliche bislang wiedergefundenen Filme dieser bedeutenden, aber weitgehend unbekannten Periode der österreichischen Filmgeschichte.

 

20 Jahre nach der Erstveröffentlichung präsentiert das Filmarchiv Austria mit Unerwünschtes Kino. Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937 eine umfassend überarbeitete und erweiterte Neuauflage des längst vergriffenen Buches. Die Publikation wird im Rahmen der Eröffnung der Retrospektive Unerwünschtes Kino – Teil 2: Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937 am 4. Dezember vorgestellt.


Unerwünschtes Kino II: Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937

Begleitende Retrospektive zur neuen Ausstellung

4. Dezember 2019 bis 7. Jänner 2020

Kurator

Armin Loacker

Ticketreservierung

reservierung@filmarchiv.at
+43 1 512 18 03 (täglich 14:00-21:00)

Spielort

METRO Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
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Als vor beinahe 20 Jahren die erste Publikation zum Unerwünschten Kino erschien, wurde damit auch ein Stück Filmgeschichte geschrieben. Einerseits, weil Österreich erstmals als ein – wenn auch nur temporäres – Exilland gewürdigt worden ist, andererseits war es durch die vorangegangenen Recherchen gelungen, die als verschollen gegoltenen Filme ausfindig zu machen und durch das Filmarchiv Austria zu repatriieren. Mehr als zwei Drittel dieser Titel standen seit 1938, als nach dem »Anschluss« die Filme der Emigranten eingezogen und teilweise bewusst oder im Laufe der Jahre durch Kriegseinwirkung zerstört worden sind, nicht mehr zur Verfügung. Sie gerieten in ihrer Mehrzahl ebenso in Vergessenheit wie die von den Nationalsozialisten verfolgten Filmschaffenden und Produzenten.

 

Die neue Ausstellung im METRO Kinokulturhaus schafft nicht nur den historischen Rahmen für diese Retrospektive, sie bringt uns auch – stellvertretend für viele – die Biografien wichtiger Repräsentanten des Unerwünschten Kinos näher. Und sie zeigt auf anschauliche Weise die Arbeit des Filmarchiv Austria auf, gibt Einblick in die Vielfalt der Sammlungen und Archivalien. Ein Großteil der hier präsentierten Objekte und Dokumente stammt aus dem eigenen Archiv. Neben der konservatorischen Filmlagerung und -restaurierung betreibt das Filmarchiv Austria seit vielen Jahren eine aktive Sammlungspolitik, die alle filmrelevanten Materialien umfasst, von Stills über Programmhefte und Plakate bis hin zu Produktionsunterlagen.

 

Mit Blick auf das Unerwünschte Kino konnten in diesem Jahr zwei bedeutende Splitternachlässe ins Archiv geholt werden: jener des bedeutenden Kabarettisten, Schauspielers und Autors Paul Morgan, der zu den frühesten NS-Opfern unter den prominenten Künstlern zählt, sowie jener des ungarisch-amerikanischen Schauspielers Ernst Verebes, der von 1925 bis zu seinem erzwungenen Weggang aus Berlin im Jahr 1933 mehr als 70 Filme in Deutschland drehte. Ein Auszug aus dem jeweiligen Nachlass wird in der Ausstellung gezeigt, beider schauspielerische Perfektion wird uns in der Retrospektive nähergebracht. Eine überarbeitete und stark erweiterte Neuauflage der Publikation Unerwünschtes Kino stellt die wissenschaftliche Basis der Ausstellung dar und begleitet vertiefend die Retrospektive: Filmgeschichte goes Cinema. (Armin Loacker)

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Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937