Gustav Ucicky gelang mit DER POSTMEISTER eine bemerkenswerte Adaption von Alexander Puschkins Kurzgeschichte. Neben seiner opulenten Inszenierung besticht der Film auch durch die Musik von Willy Schmidt-Gentner, einem der prominentesten Komponisten des deutschsprachigen Kinos seiner Zeit. Mit der Herausgabe von Schmidt-Gentners Partitur liegt der zweite Band der Reihe »Filmmusik in historisch-kritischen Editionen« vor, dem das mehrjährige, vom FWF geförderte Projekt Wien-Film 1938–1945 zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Filmarchiv Austria zugrunde liegt.
Von einem Rittmeister mit falschen Versprechungen in die Stadt gelockt, wird Dunja, Tochter eines Postmeisters, in der Gesellschaft weitergereicht. Als der Vater von ihrem Lebenswandel erfährt, bricht er wütend nach St. Petersburg auf … Heinrich George, »mozärtlicher Elephant« und »ein Granitblock, dem diamantene Tränen entfallen« (Jürgen Fehling) macht Ucickys Literaturverfilmung darstellerisch zum Ereignis, Willy Schmidt-Gentners Leitmotive und russische Klangfarben verleihen ihr musikalisch Gewicht. Eingespielt wurde die Partitur des »Hauskomponisten« der Wien-Film GmbH von den Wiener Philharmonikern.