Bereits seit den frühen Tagen des Stummfilms waren die biblischen Geschichten und ihre Heroen ein beliebtes Sujet. Aber diese bunten Bilderbögen biblischer Stoffe bleiben oft nur an der Oberfläche, und die »Message« geht verloren. Anders bei Filmen unterschiedlichster Genres, die biblische Themen aufgreifen.
Julia Kristeva, Roland Barthes oder Gérard Genette haben sich innerhalb der Literaturwissenschaft mit dem Begriff der »Intertextualität« auseinandergesetzt und gezeigt, wie Texte in anderen Schriften in Form von Hinweisen oder konkreten Zitaten ein zweites Leben führen können. Genau dies können wir auch bei den Filmen feststellen, die sich der Bibel bedienen. Dabei können wir sehen, dass in den ausgewählten Filmen der Reihe die Bibel keineswegs nur ein Beiwerk ist, sondern dass sie in ihrer Auseinandersetzung mit den biblischen Texten und Figuren auf intertextuelle Weise einen durch und durch modernen Kommentar darstellen und das Bild von Judentum und Christentum in der Populärkultur entscheidend geprägt haben. (Klaus Davidowicz)