Der Weibsteufel
Diesen ebenso unkonventionellen wie spannenden Anti-Heimatfilm inszenierte Georg Tressler als Kammerspiel in einer abgeschiedenen, schneereichen und von Naturgewalten bestimmten Bergwelt. Eine zerstörerische Dreiecksgeschichte um einen Gendarmen, eine junge Bäuerin und ihren Mann, einen alten Schmuggler. »Endlich«, so schrieb die zeitgenössische Kritik, »haben diese Filmtypen nichts mehr gemein mit jenen, die in schlechten Heimatfilmen in agfacolorierter Dulliöhstimmung Almgegenden so lange zu bevölkern pflegten.«
Mit dieser in gleißendem Schwarzweiß gedrehten Version von Karl Schönherrs Bühnenstück kam der »Heimatfilm« in der Moderne an: kein kitschiges Bergidyll, sondern ein tödlicher Machtkampf. Ganz zum Schluss entscheidet die Frau ihn für sich, indem sie die beiden Männer, den Geliebten und den Gatten, gegeneinander ausspielt. DER WEIBSTEUFEL ist Georg Tresslers vielleicht interessanteste Regiearbeit und zählt zu den bemerkenswertesten Filmen, die das österreichische Nachkriegskino hervorgebracht hat.