Das Filmarchiv Austria ist heute die zentrale Sammel- und Dokumentationsstelle für den Film, ein Haus für das audiovisuelle Kulturerbe Österreichs. Die vielfältigen Sammlungen umspannen eine Periode von über 100 Jahren und reichen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das im Filmarchiv Austria aufbewahrte österreichische Filmerbe prägt das »audiovisuelle Gedächtnis« des Landes und zählt zu den bedeutendsten Bewegtbild-Sammlungen Europas.

Durch weltweite Recherchen und groß angelegte Filmsammel-Aktionen in den österreichischen Bundesländern konnte das Filmarchiv Austria die Kernsammlungen des filmischen Erbes in den letzten 20 Jahren vervielfachen. Heute werden in Österreichs größtem Bewegtbild-Archiv über 500 000 Filme erhalten. Dazu kommen 2 000 000 Fotos und Film-Stills, 48 000 Filmprogramme, über 16 000 Plakate sowie zahlreiche Spezialsammlungen und Nachlässe.

Das im Filmarchiv bewahrte filmische Erbe repräsentiert die gesamte Bandbreite der filmischen Überlieferung. Die Palette reicht vom professionellen Spiel- und Dokumentarfilm, über künstlerische und avantgardistische Kurzfilme, Werbe- und Industriefilme, historische Filmdokumente und Kinowochenschauen bis hin zu den Amateurfilmen. Vor kurzem hat das Filmarchiv Austria auch das analoge Archiv des ORF digitalisiert und zur dauerhaften Verwahrung übernommen. Mit seinem umfassenden Sammlungsauftrag wird das Filmarchiv Austria gerne auch als Nationalbilbliothek des Films bezeichnet.

Ein Archiv lebt erst mit der Benützung – eine wesentliche Zielsetzung ist es daher, die umfassenden Sammlungen in unterschiedlichsten Formen in die Öffentlichkeit zu tragen. Gemäß dem Leitmotto »to preserve and to show« versteht das Filmarchiv Austria das Vermitteln und Präsentieren seiner Bestände als logische und notwendige Erweiterung der Sammel-, Konservierungs- und Restaurierungsarbeit. In diesem Zusammenhang hat das Filmarchiv Austria in den letzten Jahren Infrastrukturen aufgebaut und eine Reihe nachhaltiger Projekte realisiert, die das moderne Selbstverständnis eines aktiven und produktiven Archivs unterstreichen. 

An seinen drei Hauptstandorten realisiert das Filmarchiv Austria ein breites Aufgabenspektrum:

• Standort Laxenburg: Konservierung und Restaurierung von Österreichs größter Filmsammlung
• Standort Wien-Augarten: Digitalisierung und Erschließung der Bestände für die Öffentlichkeit, Studienzentrum für Film zur Nutzung der Sammlungen.
• Standort Wien Metro Kinokulturhaus: Präsentation des Filmerbes mit Retrospektiven und Ausstellungen

Das österreichische Filmerbe prägt die kulturelle Identität des Landes und die Darstellung Österreichs in der Welt. Über 1000 nationale und internationale Film- und Fernsehprojekte sowie dutzende Museen, Ausstellungen und Kulturveranstaltungen werden jährlich vom Filmarchiv Austria mit historischem Filmmaterial versorgt. Damit trägt dasFilmarchiv maßgeblich zur internationalen audiovisuellen Repräsentation Österreichs bei.

2002 eröffnete das Filmarchiv mit dem Metro-Kino seine erste eigene Spielstätte und schuf damit eine prominente Auslage für die Vermittlungs- und Präsentationsarbeit des Hauses. Bis 2015 wurde das Metro durch Einbeziehung von weiteren Räumlichkeiten zum Kinokulturhaus erweitert – mit zwei Kinosälen, Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen ist die multimediale Präsentation österreichischer Filmkultur von den Anfängen bis zur Gegenwart möglich.

Mit der Schaffung der ersten permanenten Ausstellungsflächen für Film in Österreich ist das Filmarchiv Austria nun in der Lage, das Filmerbe im zentraler Wiener Innenstadtlage über die Grenzen der Leinwand hinaus zu präsentieren. Darüber hinaus hat sich das METRO Kinokulturhaus auch als Festivalzentrum, Branchentreffpunkt und Infrastruktur-Plattform für die österreichische Filmkultur positioniert. Aufgrund der ständig steigenden Besucherzahlen und der wachsenden Anzahl an Kooperations-Veranstaltungen hat das Filmarchiv Austria 2025 mit dem Kinosalon einen dritten Saal eingerichtet.