Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen
Die »Mühlviertler Hasenjagd« war eine zynische Bezeichnung der Nationalsozialisten für ein Kriegsverbrechen im Februar 1945. Mit letzter Kraft gelang es damals fünfhundert Häftlingen, bei tiefwinterlichen Temperaturen aus dem Todesblock 20 des Konzentrationslagers Mauthausen auszubrechen. Nationalsozialistische Verbände, Soldaten, aber auch die Gendarmerie, die Feuerwehr und die Zivilbevölkerung wurden zur Treibjagd auf die Flüchtenden aufgerufen. Diese brutale Aktion polarisierte die Bevölkerung. Ein Teil schaute weg, wollte nichts davon wissen, ein anderer Teil aber beteiligte sich mit Feuereifer. Alle Gefangenen, die sich nicht in den Wald retten konnten, wurden im Morgengrauen exekutiert. Der oberösterreichische Regisseur Andreas Gruber erinnert mit HASENJAGD an ein Verbrechen, das lange Zeit verschwiegen wurde. Mit dem Spielfilm gelingt es ihm, eindringliche Bilder für die grausamen Ereignisse zu finden. 1995 wird die Produktion zum erfolgreichsten österreichischen Kinofilm gekürt. 80 Jahre nach diesem Kriegsverbrechen präsentiert das Filmarchiv Austria HASENJAGD in einer neu restaurierten Fassung als Streaming-Premiere.