Totschweigen
Bei Grabungen am Ortsrand von Rechnitz tritt das Verdrängte zutage: Unmittelbar vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden hier 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Isidor Sandorffy bemüht sich, die Opfer exhumieren und nach jüdischem Ritual bestatten zu lassen – und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Vier Jahre arbeiteten und recherchierten Margareta Heinrich und Eduard Erne an diesem bemerkenswerten Dokumentarfilm. »Mit TOTSCHWEIGEN ist Margareta Heinrich sowohl in formaler als auch in thematischer Hinsicht eine Neuerfindung als Filmemacherin geglückt, die in der österreichischen Filmlandschaft bis heute Bestand hat.« (Vrääth Öhner). Mit der Fertigstellung des Films setzte Heinrich auch ihrem Leben ein Ende. Die Botschaft des Films aber wirkte nach. Elfriede Jelinek bezog sich in ihrem Stück “Rechnitz” (2008) auf den Film; und in Eva Menasses Roman “Dunkelblum” (2021) flossen Sätze aus TOTSCHWEIGEN ein.