Auch Mamoulians opus ultimum kreist noch einmal um die Macht der Verführung: Von einem gefinkelten Hollywood-Produzenten umworben, droht ein berühmter russischer Komponist in Paris in den Westen überzulaufen. Da drei Kommissare auf ihrer Mission, dies zu verhindern, scheitern, schickt Moskau Genossin Ninotchka Yoschenko, um die Männer wieder nach Russland zu bringen. Doch selbst sie ist vor den Verlockungen der Stadt der Liebe nicht gefeit … Weit mehr als ein musikalisches Ninotschka-Remake (mit großartigen Songs von Cole Porter), geht SILK STOCKINGS in einer Zeit, in der sich das Ende des klassischen Studiokinos langsam abzeichnet, selbstreflexiv-sardonisch zu Werk: Im Niedergang des Alten erkennt Mamoulian dessen Schönheit – und weiß diese ein letztes Mal mit Genuss zu zelebrieren. (Florian Widegger)