Seit ihrem Untergang im April 1912 inspiriert das Schicksal des Luxusdampfers Titanic – welches auch diesmal nicht abgewendet wird – die Filmwelt. Dass der Schluss von vornherein feststeht, mag Reisch besonders entgegengekommen sein: „Ich habe immer von hinten angefangen und nach vorn gearbeitet.“ Deutlich erkennbar ist seine Handschrift überdies in den Gesangs- und Tanzeinlagen, die eher konterkarierend zur dramatischen Handlung scheinen, in der das Schicksal einer zerrütteten High-Society-Familie im Vordergrund steht. Puristen, denen historische Detailtreue am Herzen liegt, werden an dieser melo-haltigen Schilderung der Ereignisse wenig Freude haben – jene, die Wert auf großes Schauspielkino legen, eher. Das Autorentrio Brackett-Reisch-Breen erhält im Jahr darauf den Drehbuch-Oscar. (Florian Widegger)