
Bis zum 9. November 1938 produzierten die beiden Berliner Plattenlabel Semer und Lukraphon, von den Nazi-Schergen geduldet, noch die Musik von jüdischen Sängern und Musikern. In der sogenannten »Reichspogromnacht« wurden die Büros gestürmt und sämtliche Aufnahmen, Matrizen und Noten vernichtet. Seitdem galt diese Musik als verloren – bis sich der Musikhistoriker Rainer Lotz und der Plattensammler Ejal Jakob Eisler auf ihre Spuren machen. Tatsächlich fördern ihre Nachforschungen Schätze zu Tage und sorgen dafür, dass dieses musikalische Vermächtnis wieder zum Teil verfügbar ist. Der Film erweckt ein Stück verloren geglaubter Kultur zu neuem Leben – und führt einmal mehr die fruchtbare wechselseitige Beziehung von Jüdischem und »Deutschem« vor Augen, die mit Hitlers Machtübernahme jäh beendet wurde. (Florian Widegger)
Di 20.5.: In Anwesenheit von Christoph Weinert
In Kooperation mit der IKG.Kultur