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Film | Universität
Jewish Horror

Der jüdische Horrorfilm bewegt sich im Spannungsfeld von Tradition und Trauma, von Mystik und Moderne. Schon DER DYBBUK (1937) erzählt von besessenen Seelen und verbotener Liebe, während THE VIGIL (2019) das Motiv des nächtlichen Totengebets in psychologischem Schrecken verdichtet. Diese Reihe folgt jenen Spuren – von osteuropäischer Folklore bis zu postmodernen Reflexionen über Erinnerung und Schuld. Denn jüdischer Horror ist mehr als Angst vor dem Übernatürlichen: Er ist ein Spiegel kultureller Erfahrung und
existenzieller Fragen.

Eine Kooperation des Instituts für Judaistik der Universität Wien und des Filmarchiv Austria.

Mo, 17. März - Mo, 30. Juni
Mo, 17.3., 17:30
Jewish Horror
Der Dibuk
DYBBUK (1937) von Michał Waszyński gilt als Meisterwerk des jiddischen Kinos und zeigt authentisch die mystische Welt der Kabbala und des Chassidismus. Der Film erzählt eine tiefgründige, symbolische Geschichte, die über Kitsch hinausgeht. Er ist zudem ein einzigartiges Zeitdokument und gehört zu den wenigen erhaltenen jiddischsprachigen Filmen aus dem Polen vor dem Holocaust, das eine verlorene Kultur und melancholische Schönheit bewahrt. (Klaus Davidowicz) 17:30 Einführung von Klaus Davidowic
Mo, 24.3., 17:30
Jewish Horror
Pi
Der Film folgt dem Mathematiker Max Cohen, der nach einem Muster im Chaos sucht und eine Zahl entdeckt, die sowohl die Börse revolutionieren als auch den Namen Gottes enthüllen könnte. Auf seiner Suche verschwimmen die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn. Der Film verbindet Mathematik, Kabbala und religiöse Mystik und thematisiert die gefährliche Jagd nach der absoluten Wahrheit. Ein düsterer Thriller über Glauben, Wissenschaft und Verstand. (Klaus Davidowicz) 17:30 Einführung von Klaus Davidow
Mo, 31.3., 17:30
Jewish Horror
The Fearless Vampire Killers Dance of the Vampires
Polańskis Vampire Killers ist mehr als eine Vampirkomödie. Hinter dem burlesken Humor und den opulenten Schneelandschaften verbirgt sich eine scharfsinnige Parabel über Macht, Außenseitertum und Angst. Die Szenerie erinnert an osteuropäische Shtetls und jüdische Gemeinschaften Mitteleuropas. Polański verwebt Satire mit Anklängen an Tradition und Verfolgung, während die Vampirjäger auf das Übernatürliche stoßen. Ein bissiger Tanz am Abgrund. (Klaus Davidowicz) 17:30 Einführung von Klaus Davidowi
Mo, 05.5., 18:30
Jewish Horror
An American Werewolf in London
Als zwei amerikanisch-jüdische Studenten durch England reisen, werden sie von einer Bestie angegriffen. Einer überlebt – doch etwas Dunkles wächst in ihm. Wenn der Vollmond naht, quälen ihn nicht nur unstillbarer Hunger, sondern auch Albträume von Nazi-Zombies. Ist es nur sein unterbewusstes Trauma – oder ein böses Omen? Zwischen Körperhorror, Schuld und Überlebensangst entfaltet sich eine Parabel über Verfolgung und das Unausweichliche des eigenen Schicksals. (Klaus Davidowicz) 17:30: Einführu
Mo, 12.5., 18:30
Jewish Horror
Demon
Als Piotr seine große Liebe in einem abgelegenen polnischen Dorf heiratet, scheint es eine perfekte Feier zu werden – bis er etwas in der Erde entdeckt. Ein Dybbuk, der ruhelose Geist einer verlorenen Seele, ergreift Besitz von ihm und verwandelt die Hochzeit in einen surrealen Albtraum. Während Traditionen auf dunkle Geheimnisse treffen, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Spuk, und die Geister der Shoah fordern ihren Tribut. (Klaus Davidowicz) 17:30: Einführung von Klaus Davidowicz
Mo, 19.5., 18:30
Jewish Horror
The Vigil
In der Stille einer dunklen Wohnung hält Yakov Totenwache – eine jüdische Tradition, um die Seele eines Verstorbenen zu schützen. Doch in dieser Nacht ist er nicht allein. Etwas lauert in den Schatten, ein uralter Schrecken aus der jüdischen Mystik, der seine tiefsten Ängste entfesselt. Zwischen Schuld, Trauma und übernatürlichem Terror muss er sich seiner Vergangenheit und dem Grauen der Nacht stellen. (Klaus Davidowicz) 17:30: Einführung von Klaus Davidowicz