Wer kennt sie nicht – die Vielzahl bäuerlicher Schicksale vor landschaftlich reizvollem Hintergrund, die unter dem Begriff »Heimatfilm« Ablenkung und moralische Erbauung versprechen. Auch 1937, als unabhängige Produzenten und Filmschaffende Österreich bereits verlassen haben, ist eine Anzengruber-Verfilmung eine kalkulierbare Angelegenheit, vor allem, wenn die Regisseure Louise und Jakob Fleck heißen, die das bekannte Stück bereits zum dritten Mal (das erhaltene Fragment der ersten Version von 1914 zeigen wir zum Auftakt) auf die Leinwand bringen. Der Film ist ein bemerkenswertes Beispiel für ein letztes Aufbäumen gegen das NS-Diktat. Jakob Fleck wird nach dem »Anschluss« ins KZ verschleppt; Louise gelingt es, ihn Ende 1939 freizubekommen und mit ihm nach Schanghai zu fliehen.
Mit Vorfilm Der Pfarrer von Kirchfeld (1914)