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Das Langfilmdebüt der Künstlerin Helin Çelik gleicht buchstäblich einer Reise in die Finsternis: Es geht in spärlich beleuchtete Innenräume, in denen drei jordanische Frauen gemeinsam mit ihren Kindern leben. Dass in ANQA sowohl auf bildlicher als auch narrativer Ebene vieles im Dunkel bleibt, dient zu ihrem Schutz: Bruchstückhaft erzählen sie von unsäglicher Gewalt, Vergewaltigung und Folter, die ihnen »Außen« widerfahren sind. Über die Aussparungen findet der Film zu einer ganz eigenen Form und Sprache, mit der er sich – und in weiterer Folge uns – zu keiner Zeit erlaubt, das Erlebte und (Nicht-)Gesagte auf einer voyeuristischen Ebene nachvollziehbar zu machen. Stattdessen gibt er diesen Frauen ihre Stimme:
»Ich bin nicht das, was übrig geblieben ist, ich existiere.«
(Florian Widegger)
Ausgezeichnet mit dem Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm & Diagonale-Preis Schnitt 2024 sowie mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis 2023
11.3. Premiere in Anwesenheit von Helin Çelik & Team