
Bella Baxter ist die Schöpfung eines exzentrischen, andere würden sagen, verrückten Wissenschaftlers: Er ersetzte das Gehirn einer Selbstmörderin ausgerechnet mit jenem ihres ungeborenen Kindes und erweckt sie zu neuem Leben. Die erwachsene Frau mit den Baby-Manieren entwickelt im Lauf der Zeit aber ihren eigenen Willen. Sie entdeckt die Welt außerhalb des Labors – und damit ihren Drang nach Freiheit, ihren Wissensdurst und ihre Lust. Ihre unbändige Entwicklung offenbart die Heuchelei, die gesellschaftlichen Konventionen zugrunde liegt … Lanthimosʼ detailversessene Fin-de-Siècle-Version Europas ist nicht nur visuell ein Augenschmaus – der Witz und die Intelligenz, die hinter dieser fantastisch-skurrilen Befreiungsgeschichte zwischen Frankenstein und Feminismus stehen, suchen ihresgleichen. (Florian Widegger)