➜ edit sc_02zicle0ccX6HxE67qn7rJ
Proletarisches Kino 1920er-Jahre

Die politische Filmarbeit war nicht nur eine unmittelbare Reaktion auf die traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, sondern entsprach auch dem emanzipatorischen Selbstverständnis der sich formierenden Arbeiterbewegung. Der bürgerlichen Filmproduktion wollte man eine selbstbestimmte mediale Macht gegenüberstellen. Ziel war es, die Realität der Zeit, und unter dieser verstand man in erster Linie die politisch bedingten Klassenverhältnisse, sichtbar zu machen. Ein rares Beispiel für den Versuch, ein sozialrealistisches Kino in Österreich auf die Beine zu stellen, war NAMENLOSE HELDEN (A 1924). Dieser nur fragmentarisch erhaltene Spielfilm stellt die erst kürzlich überwundenen Grauen des Weltkrieges als Botschaft der politischen Aufklärung zur Schau. Die für diesen Film verantwortliche, in Wien gegründete Produktionsfirma Prometheus ging nach Deutschland und wurde dort zu einem Zentrum der linken Filmkultur. In Österreich blieb das proletarische Kino eine im Vergleich dazu ephemere Angelegenheit. Ohne eigene Produktionsstrukturen und potente Studios wurde Kino auf Augenhöhe mit der Wirklichkeit hergestellt. Dabei entstanden geschichtsbewusste, dokumentarische Bilder, die als lebendige Zeitzeugnisse auch noch der Nachwelt vom Kampf und den Errungenschaften der Arbeiterschaft berichten sollten. (Ernst Kieninger)

Namenlose Helden
Land: A
Jahr: 1914
Buch: Hans Székely, Kurt Bernhardt
Kamera: Marius Holdt
Mit: Erwin Kalser, Lilli Schönborn, Heinz Hilpert, Hermann Hoffmann, Ernst Pittschau, Irma von Cube, Annemarie Hase
Format: DCP, s/w
Fassung: Dänische Zwischentitel
Länge: 14 min
Ein Stück Aufbauarbeit der Gemeinde Wien
Land: A
Jahr: 1924
Länge: 21 min
Ein Film vom neuen Wien
Land: A
Jahr: 1926
Kopie: Österreichisches Filmmuseum
Länge: 10 min
Wiener Kinder
Land: A
Jahr: 1927
Länge: 10 min
Mo, 26. Mai 18:30
Metro Kinokulturhaus
Historischer Saal
Tickets