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Retrospektive
Landvermessung #4 »Dark Austria«

Immer wieder beruft man sich im Zusammenhang mit dem gerne zitierten österreichischen Filmwunder auf die erstaunliche Fülle düsterer, verstörender Produktionen. Abgründiges Kino aus Österreich ist dabei nicht nur eine Trademark in der internationalen Festivalwelt geworden, sondern verweist auch auf Traditionen, die bis zurück in die Stummfilmzeit reichen. Die vierte Ausgabe der Landvermessung unternimmt Erkundungen im Schattenreich der österreichischen Filmgeschichte und befördert einige zwielichtig funkelnde Juwelen ans Tageslicht.

Im Schattenreich – Dunkelzonen und Abgründe im österreichischen Film

Am Anfang des ersten österreichischen Kinobooms in den 1920er-Jahren stand das Ende eines Großreichs, der Untergang der Habsburgermonarchie 1918. Die traumatische Erfahrung der Apokalypse, einer Welt, in der nichts mehr war wie davor, schlug sich auch in den ab 1919 massenhaft produzierten Stummfilmen nieder. Die meist nicht mehr erhaltenen Titel wie AM SEE DER ERLÖSUNG, DURCH DEN TOD GESÜHNT, DAS IRRLICHT IM OSTEN, DAS KIND DES TEUFELS oder ZWEIMAL IM JENSEITS deuten an, in welche Tiefenschichten der Psyche das Kino hier vorgedrungen war.

Aus diesem größtenteils versunkenen kinematographischen Universum haben sich einige Leitfossilien erhalten, die eine Vorstellung von den finsteren Leinwandspektakeln geben. DIE WÜRGHAND (1920) etwa, ein in grelle Viragen getauchtes Kriminaldrama, in dem Stummfilmstar Carmen Cartellieri eine laszive Verführerin gibt, die den Männern reihenweise den Tod bringt. Zu einem späten Höhepunkt des Filmexpressionismus wurde 1924 die österreichische Produktion ORLAC’S HÄNDE. Als ein gefeierter Pianist nach einem schweren Unfall seine Hände verliert, werden ihm die eines Raubmörders angenäht. Dieser im Gothic Style gedrehte Genre-Thriller taugt durchaus für einen Gründungsmythos des österreichischen Horrorkinos. Das metaphorische Spiel mit Licht und Schatten, das die Welt in Tag- und Nachtsphären unterteilt, sollte die Formensprache des im Hollywood der 1940er-Jahre groß gewordenen Film Noir entscheidend beeinflussen.

Auf halbem Weg dorthin realisierten jüdische österreichische Filmschaffende, die ab 1933 in Deutschland nicht mehr arbeiten durften, in Wien den Emigrantenfilm UNSICHTBARE GEGNER. Der in gleißende Schatten getauchte Krimi um spekulative Ölgeschäfte in Südamerika brillierte mit Noir-Effekten und einem großartigen Darsteller-Ensemble rund um Oskar Homolka, Gerda Maurus und Peter Lorre. Der Nationalsozialismus löste spätestens 1938 einen Exodus jüdischer Filmschaffender Richtung Hollywood aus, und mit ihnen verabschiedete sich auch das bald als „entartet“ geltende, subversive, düstere Kino aus Europa, um sich in den USA neu zu erfinden. Die hell strahlenden Filme der NS-Ära sollten nicht verstören und irritieren, sondern unterhalten und verblenden. Das systemkonforme Filmschaffen hinterließ aber bis weit in die Nachkriegszeit hinein künstlerische Leerstellen und offene Wunden.

Außenseitern wie Kurt Steinwendner in den 1950er-Jahren und Eddy Saller in den 1960er-Jahren war es vorbehalten, das filmkulturelle Wiederaufbau-Narrativ eines postkartentauglichen, heimatbewussten und geschichtsvergessenen Kinos der Versöhnung zu durchbrechen. Filme wie FLUCHT INS SCHILF (1953) oder DES FLEISCHES (1965) traten an, dem trügerischen Schein Negativ-Aufnahmen und Bildstörungen entgegenzusetzen. An den Reibungsflächen entstanden wilde und durchaus auch spekulative Filme, die vor dem Trivialen, den eingefahrenen Bahnen der Populärkultur nicht zurückschreckten und dabei auch den Blick auf die Kinokassa im Auge behielten.

Mit den Richtlinien und Zielsetzungen der Filmförderung tat sich das aus den Dunkelzonen des Lebens kommende Kino dann mitunter schwer. Einige der markantesten Produktionen wie ANGST (1983) oder DIE TOTEN FISCHE (1989) entstanden außerhalb der Förderstrukturen – unter oft selbstzerstörerischem Einsatz wurden kraftvolle Bilder aus dem Boden gestampft, die bis heute Bestand haben. Aufgesucht wurden dabei immer wieder randständige Zonen der Existenz wie vom Krieg hinterlassene Trümmerlandschaften, zwielichtige Nachtclubs, entlegene Hotels, trübe Gewässer oder finstere Täler. Diese exterritorialen Orte, Schauplätze der Entfremdung, der Nicht-Heimat, wurden zum topografischen Kennzeichen des dunklen Kinos aus Österreich. Gerade in der filmkünstlerischen Distanz zur heimelig eingerichteten Welt schufen diese im Schattenreich angesiedelten Filme die in diesem Land dringend benötigten Spielräume für das Infragestellen, das Zweifeln und auch das subversive Wenden der Verhältnisse.

Kurator: Ernst Kieninger

Do, 03. April - Mi, 30. April
Do, 03.4., 18:00
Landvermessung #4
Mann im Schatten
Eine Dame ist ermordet worden! Die wohlhabende Modefabrikantin Miriam Capell wird tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Als Täter bieten sich dem grantig-grimmigen Oberinspektor Radosch (Helmut Qualtinger – bis heute Prototyp für zahlreiche Nachahmer in Sachen austriakischer Kriminalistik) gleich mehrere Optionen: War es der junge Hausfreund, der gleichzeitig mit Miriams Nichte anbandelt? War es ein geheimnisvoller Geschäftspartner, der sie ausnehmen wollte? Oder war es vielleicht sogar Herbert Fu
Do, 03.4., 20:00
Landvermessung #4
Unsichtbare Gegner
Verbrecherische Machenschaften im internationalen Ölgeschäft: Mit einem veralteten Gutachten versucht Konzernchef Delmonte, seine versiegenden Felder in Südamerika gewinnbringend in Europa zu verkaufen. Zwei Bieter konkurrieren erbittert, einer schreckt auch vor Mord nicht zurück … Ein düsterer Film zu einer düsteren Zeit: Vor wie hinter der Kamera tummeln sich illustre Namen, die 1933 ihren ersten Job im Wiener Exil antreten.
Fr, 04.4., 18:30
Landvermessung #4
Kurzer Prozess
Bezirksinspektor Pokorny ist deprimiert und trinkt. Er ist strafversetzt in die oberösterreichische Provinz: »Man möcht sich gleich aufhängen. Ein Haus wie das andere, und die Menschen, die drin wohnen: wie die Häuser, ka Gesicht; der Architekt gehört verhaftet.« Qualtinger gelingt es, in einem solchen Auftritt das Rebellische gegen die bedrückende Enge der Provinz mit ihrer latenten Brutalität zu einer personifizierten Kampfansage zu verdichten.
Fr, 04.4., 20:30
Landvermessung #4
Funny Games
Es sollten idyllische Tage am See für Anna, Georg und ihren kleinen Sohn werden – da stehen plötzlich zwei junge, weiß gekleidete Männer vor der Tür. Erst treten sie höflich in das kleine Familienglück, doch schon bald führen sie mit scheinbar motivlosen, psychischen und physischen Gewaltdemonstrationen die Verletzbarkeit ihrer Opfer vor – und jene des Publikums. Schockierend und schwer auszuhaltend entlarvt Haneke uns Zuseher als Komplizen.
Sa, 05.4., 20:30
Landvermessung #4
Silentium
Salzburg ist im Sommer nicht nur Treffpunkt der Hochkultur und Adabeis, sondern auch Schauplatz eines Verbrechens: Der Schwiegersohn des Festspielpräsidenten liegt tot am Fuße des Mönchsbergs. Selbstmord, vermeintlich. Die Witwe engagiert Brenner, inzwischen Kaufhausdetektiv, der mit Berti die Ermittlungen aufnimmt, die sie tief hinein in einen Knabenkonvikt führen – und noch tiefer in das, was man österreichische Mentalität nennen könnte. (Florian Widegger)
So, 06.4., 20:00
Landvermessung #4
Das finstere Tal
Ein ambitionierter Regisseur, der seine Fähigkeiten schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, eine packende Romanvorlage und zwei charismatische Hauptdarsteller: Fertig ist ein Austro-Western, der sich wahrlich sehen lassen kann. Corbuccis Rachedrama LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG lässt grüßen: Zwar ist Greider nicht stumm, aber doch reichlich wortkarg, und wenn er spricht, dann ist nachher meistens jemand tot. Und Grund zur Rache hat er, weiß Gott.
Mo, 07.4., 18:00
Landvermessung #4
Dead Flowers
Ein utopischer, bizarrer Thriller, der sich in den Industrielandschaften der Wiener Vorstadt zuträgt: Der junge Insektenvernichter Alex, der mit seiner schrulligen Großmutter Emilie ein kleines Haus am Stadtrand bewohnt, trifft eines Nachts eine junge Frau: die Diplomatentochter Alice. Alex verliebt sich in sie, muss aber bald erkennen, dass Alice mehr ist als nur eine normale Bekanntschaft, die ihn aus seiner tristen Existenz gerissen hat.
Di, 08.4., 19:00
Landvermessung #4
Die Würghand
Rose sehnt sich nach einem gehobenen Lebensstil, und manch Verehrer ist gut situiert. Doch mit ihrem rücksichtslosen Vorgehen bricht sie nicht nur Herzen, sondern bringt zerstörerisches Unheil über die Männer. Als sie auf den reichen Weingutbesitzer Hannes trifft, ahnt sie nicht, dass die Geschichten um seine Familie – vielsagend als »Würghandsippe« tituliert – einen wahren Kern enthalten … (Kristina Höch) Mit Live-Musikbegleitung von Gerhard Gruber
Mi, 09.4., 18:00
Landvermessung #4
Geißel des Fleisches
Der Pianist Alexander Jablonsky steht wegen vielfachen Lustmordes vor Gericht. Tat für Tat wird verhandelt, und er erinnert sich an jede von ihnen – die Animiermädchen, Teenager und Huren, die ihn wahnsinnig machen mit ihren geilen Gelüsten, ihrem aufdringlichen WEIBSFLEISCH!!! Ja, das ist geradliniger Trash vom inzenatorisch Delirierendsten wie ideologisch Derbstem: Für ethisch Gefestigte ein Festspiel des filmisch Verwirrten. (Olaf Möller)
Do, 10.4., 18:30
Landvermessung #4
Die toten Fische
Im Auftrag seines Chefs fischt ein Mann in einer geheimnisvollen Auenlandschaft Briefmarken aus dem Wasser. Das mühevolle Unterfangen gemahnt an ein philosophisches Ringen mit dem Leben. Der Kampf gegen unsichtbare Widerstände wiederholt sich später immer wieder und wird zum Symbol für die unerbittlichen Strukturen der Gesellschaft … Michael Syneks außergewöhnliches, weil total eigenwilliges Werk lief 1989 in Cannes. Begeisterung (und Ablehnung) gab es international zuhauf – hierzulande hatte ma
Fr, 11.4., 20:30
Landvermessung #4
In 3 Tagen bist du tot
»In 3 Tagen bist du tot« – die Maturantin Nina und ihre Clique halten diese SMS vorerst für einen schlechten Scherz. Doch dann wird Ninas Freund Martin grausam im See ertränkt. Kurz darauf schlägt der Killer erneut zu. Die Mitglieder der Clique sind panisch. Sie alle stehen auf der Todesliste des Mörders. Und die Zeit drängt … Ein Psychothriller mit erfolgreicher Emanzipationsgeschichte ohne ideologischen Anspruch, dafür bloody wirkungsvoll.
Sa, 12.4., 18:00
Landvermessung #4
Mann im Schatten
Eine Dame ist ermordet worden! Die wohlhabende Modefabrikantin Miriam Capell wird tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Als Täter bieten sich dem grantig-grimmigen Oberinspektor Radosch (Helmut Qualtinger – bis heute Prototyp für zahlreiche Nachahmer in Sachen austriakischer Kriminalistik) gleich mehrere Optionen: War es der junge Hausfreund, der gleichzeitig mit Miriams Nichte anbandelt? War es ein geheimnisvoller Geschäftspartner, der sie ausnehmen wollte? Oder war es vielleicht sogar Herbert Fu
Sa, 12.4., 20:00
Landvermessung #4
Dead Flowers
Ein utopischer, bizarrer Thriller, der sich in den Industrielandschaften der Wiener Vorstadt zuträgt: Der junge Insektenvernichter Alex, der mit seiner schrulligen Großmutter Emilie ein kleines Haus am Stadtrand bewohnt, trifft eines Nachts eine junge Frau: die Diplomatentochter Alice. Alex verliebt sich in sie, muss aber bald erkennen, dass Alice mehr ist als nur eine normale Bekanntschaft, die ihn aus seiner tristen Existenz gerissen hat.
So, 13.4., 18:00
Landvermessung #4
Flucht ins Schilf
Tod am Neusiedlersee. Im Dickicht des Schilfgürtels wird eine Leiche entdeckt. Wie ein Lauffeuer verbreiten sich die Gerüchte im Dorf. Ein Unschuldiger wird verhaftet, während ein paar junge Männer immer nervöser werden … Steinwendner fokussiert vor allem auf die soziale Dynamik der Dorfgemeinschaft. Der in engen Bildausschnitten gerahmte Schilfwald gerät zum undurchdringlichen Labyrinth, das pannonische Dorf wird zur düsteren Westernstadt.
So, 13.4., 21:00
Landvermessung #4
Ich seh, ich seh
»Wer bist du?« Eine zentrale Frage des Horror-Kinos, hier gestellt von einem Zwillings-Brüderpaar, um die neun Jahre alt: Als die Mama von einer Schönheits-OP mit bandagiertem Gesicht nach Hause kommt, entbrennt ein Psychokrieg … Detailverliebte Story, großartige Darsteller und (alb)traumhafte Bilder: Veronika Franz und Severin Fiala gelingt in ihrem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt erbarmungsloser Arthouse-Horror vom Allerfeinsten.
Mo, 14.4., 19:00
Landvermessung #4
Mondo Weirdo
Odile, 15, erwischt die erste Periode kalt unter der Dusche. Der Weg führt sofort in die Stammkneipe der Filmcrew, wo die Synth-No-Wave-Band Modell DOO im Keller berserkern, während es sich ein SM-Lesbenpaar ordentlich besorgt und Garagen-Rock-Legende Ronnie Urini Cocktails aus Vogelspinnen braut … Teil 2 der Wien-Filme des berüchtigten Underground-Regisseurs Carl Andersen, gewidmet seinen Vorbildern Godard und Jess Franco. (Paul Poet)
Di, 15.4., 18:00
Landvermessung #4
Geschichten aus dem Wienerwald
Wiener Vorstadt-Mief, Anzüglichkeiten beim Badeausflug an der Donau, ökonomische Abhängigkeiten, Doppelmoral, kurzum: eine miese Welt, der die Unschuld zum Opfer fällt: Das liebe Mädel aus dem 8. Bezirk, verlobt mit einem spießigen Fleischhauer, verliebt sich in den Strizzi Alfred. Das kann nicht gut gehen … In seiner formalen Rahmung äußerst zurückhaltend, legt Schell die fein nuancierten psychologischen Mechanismen seiner Figuren frei.
Mi, 16.4., 20:30
Landvermessung #4
Hotel
Irene tritt ihre neue Arbeitsstelle als Rezeptionistin in einem abgelegenen, aber umso renommierteren Berghotel an. Als sie erfährt, dass ihre Vorgängerin angeblich unter mysteriösen Umständen verschwunden ist, findet sie sich zunehmend weniger zurecht: Immer fremder kommen ihr die Kolleg:innen und die – vor allem nachts – endlos-einsamen Flure vor, in denen sie sich schließlich mehr und mehr verliert … »Das Spiel mit Genre-Elementen hat mich schon immer gereizt. HOTEL war eine Art Fingerübung
Do, 17.4., 18:00
Landvermessung #4
Abenteuer in Wien
Karin und Claudes Ehe ist am Ende. Weil sie seine tyrannische Eifersucht nicht mehr aushält, bittet sie einen Jugendfreund aus Amerika um Hilfe. Doch der wird im Taxi eines gewissen Toni Sponer erschossen, der wiederum im Pass seines toten Fahrgasts das Ticket in ein besseres Leben sieht. Die österreichisch-amerikanische Koproduktion im Fahrtwasser von DER DRITTE MANN gewinnt der Hauptstadt ganz eigene Nuancen ab: Ein Film noir made in Vienna!
Do, 17.4., 20:00
Landvermessung #4
Kurzer Prozess
Bezirksinspektor Pokorny ist deprimiert und trinkt. Er ist strafversetzt in die oberösterreichische Provinz: »Man möcht sich gleich aufhängen. Ein Haus wie das andere, und die Menschen, die drin wohnen: wie die Häuser, ka Gesicht; der Architekt gehört verhaftet.« Qualtinger gelingt es, in einem solchen Auftritt das Rebellische gegen die bedrückende Enge der Provinz mit ihrer latenten Brutalität zu einer personifizierten Kampfansage zu verdichten.
Fr, 18.4., 19:00
Landvermessung #4
The Trouble With Being Born
Ein fantastischer, unbehaglicher Noir-Science-Fiction-Film: Elli ist ein Android und lebt bei einem Mann, den sie Papa nennt. Sie lassen sich durch den Sommer treiben, schwimmen tagsüber im Pool und abends nimmt er sie mit ins Bett. Für sie ist es lediglich eine Programmierung, der sie folgt – eines Nachts tief in den Wald hinein, einem verblassenden Echo hinterher. Die Geschichte einer Maschine und der Geister, die wir alle in uns tragen.
Sa, 19.4., 18:00
Landvermessung #4
Geißel des Fleisches
Der Pianist Alexander Jablonsky steht wegen vielfachen Lustmordes vor Gericht. Tat für Tat wird verhandelt, und er erinnert sich an jede von ihnen – die Animiermädchen, Teenager und Huren, die ihn wahnsinnig machen mit ihren geilen Gelüsten, ihrem aufdringlichen WEIBSFLEISCH!!! Ja, das ist geradliniger Trash vom inzenatorisch Delirierendsten wie ideologisch Derbstem: Für ethisch Gefestigte ein Festspiel des filmisch Verwirrten. (Olaf Möller)
Sa, 19.4., 21:00
Landvermessung #4
Das finstere Tal
Ein ambitionierter Regisseur, der seine Fähigkeiten schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, eine packende Romanvorlage und zwei charismatische Hauptdarsteller: Fertig ist ein Austro-Western, der sich wahrlich sehen lassen kann. Corbuccis Rachedrama LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG lässt grüßen: Zwar ist Greider nicht stumm, aber doch reichlich wortkarg, und wenn er spricht, dann ist nachher meistens jemand tot. Und Grund zur Rache hat er, weiß Gott.
So, 20.4., 19:00
Landvermessung #4
Luzifer
In der Abgeschiedenheit der Berge leben eine zutiefst religiöse Frau und ihr erwachsener, geistig zurückgebliebener Sohn. Ihr Tagesablauf ist geprägt von Ritualen, Askese und Gebet. Doch so sehr sie die Menschen aus dem Tal auch meiden, irgendwann kündigen bedrohlich surrende Flugobjekte ihr baldiges Heraufkommen an … Ein Stück pures, überwältigendes, transzendentales Kino, wie man es definitiv nicht alle Tage sehen, spüren, ja erleben kann.
So, 20.4., 19:30
Landvermessung #4
Hotel
Irene tritt ihre neue Arbeitsstelle als Rezeptionistin in einem abgelegenen, aber umso renommierteren Berghotel an. Als sie erfährt, dass ihre Vorgängerin angeblich unter mysteriösen Umständen verschwunden ist, findet sie sich zunehmend weniger zurecht: Immer fremder kommen ihr die Kolleg:innen und die – vor allem nachts – endlos-einsamen Flure vor, in denen sie sich schließlich mehr und mehr verliert … »Das Spiel mit Genre-Elementen hat mich schon immer gereizt. HOTEL war eine Art Fingerübung
Mo, 21.4., 20:00
Landvermessung #4
Ich seh, ich seh
»Wer bist du?« Eine zentrale Frage des Horror-Kinos, hier gestellt von einem Zwillings-Brüderpaar, um die neun Jahre alt: Als die Mama von einer Schönheits-OP mit bandagiertem Gesicht nach Hause kommt, entbrennt ein Psychokrieg … Detailverliebte Story, großartige Darsteller und (alb)traumhafte Bilder: Veronika Franz und Severin Fiala gelingt in ihrem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt erbarmungsloser Arthouse-Horror vom Allerfeinsten.
Di, 22.4., 20:00
Landvermessung #4
In 3 Tagen bist du tot
»In 3 Tagen bist du tot« – die Maturantin Nina und ihre Clique halten diese SMS vorerst für einen schlechten Scherz. Doch dann wird Ninas Freund Martin grausam im See ertränkt. Kurz darauf schlägt der Killer erneut zu. Die Mitglieder der Clique sind panisch. Sie alle stehen auf der Todesliste des Mörders. Und die Zeit drängt … Ein Psychothriller mit erfolgreicher Emanzipationsgeschichte ohne ideologischen Anspruch, dafür bloody wirkungsvoll.
Mi, 23.4., 18:00
Landvermessung #4
Abenteuer in Wien
Karin und Claudes Ehe ist am Ende. Weil sie seine tyrannische Eifersucht nicht mehr aushält, bittet sie einen Jugendfreund aus Amerika um Hilfe. Doch der wird im Taxi eines gewissen Toni Sponer erschossen, der wiederum im Pass seines toten Fahrgasts das Ticket in ein besseres Leben sieht. Die österreichisch-amerikanische Koproduktion im Fahrtwasser von DER DRITTE MANN gewinnt der Hauptstadt ganz eigene Nuancen ab: Ein Film noir made in Vienna!
Mi, 23.4., 20:00
Landvermessung #4
Silentium
Salzburg ist im Sommer nicht nur Treffpunkt der Hochkultur und Adabeis, sondern auch Schauplatz eines Verbrechens: Der Schwiegersohn des Festspielpräsidenten liegt tot am Fuße des Mönchsbergs. Selbstmord, vermeintlich. Die Witwe engagiert Brenner, inzwischen Kaufhausdetektiv, der mit Berti die Ermittlungen aufnimmt, die sie tief hinein in einen Knabenkonvikt führen – und noch tiefer in das, was man österreichische Mentalität nennen könnte. (Florian Widegger)
Fr, 25.4., 19:00
Landvermessung #4
Luzifer
In der Abgeschiedenheit der Berge leben eine zutiefst religiöse Frau und ihr erwachsener, geistig zurückgebliebener Sohn. Ihr Tagesablauf ist geprägt von Ritualen, Askese und Gebet. Doch so sehr sie die Menschen aus dem Tal auch meiden, irgendwann kündigen bedrohlich surrende Flugobjekte ihr baldiges Heraufkommen an … Ein Stück pures, überwältigendes, transzendentales Kino, wie man es definitiv nicht alle Tage sehen, spüren, ja erleben kann.
Sa, 26.4., 19:00
Landvermessung #4
Geschichten aus dem Wienerwald
Wiener Vorstadt-Mief, Anzüglichkeiten beim Badeausflug an der Donau, ökonomische Abhängigkeiten, Doppelmoral, kurzum: eine miese Welt, der die Unschuld zum Opfer fällt: Das liebe Mädel aus dem 8. Bezirk, verlobt mit einem spießigen Fleischhauer, verliebt sich in den Strizzi Alfred. Das kann nicht gut gehen … In seiner formalen Rahmung äußerst zurückhaltend, legt Schell die fein nuancierten psychologischen Mechanismen seiner Figuren frei.
Sa, 26.4., 21:00
Landvermessung #4
Funny Games
Es sollten idyllische Tage am See für Anna, Georg und ihren kleinen Sohn werden – da stehen plötzlich zwei junge, weiß gekleidete Männer vor der Tür. Erst treten sie höflich in das kleine Familienglück, doch schon bald führen sie mit scheinbar motivlosen, psychischen und physischen Gewaltdemonstrationen die Verletzbarkeit ihrer Opfer vor – und jene des Publikums. Schockierend und schwer auszuhaltend entlarvt Haneke uns Zuseher als Komplizen.
Mo, 28.4., 19:00
Landvermessung #4
The Trouble With Being Born
Ein fantastischer, unbehaglicher Noir-Science-Fiction-Film: Elli ist ein Android und lebt bei einem Mann, den sie Papa nennt. Sie lassen sich durch den Sommer treiben, schwimmen tagsüber im Pool und abends nimmt er sie mit ins Bett. Für sie ist es lediglich eine Programmierung, der sie folgt – eines Nachts tief in den Wald hinein, einem verblassenden Echo hinterher. Die Geschichte einer Maschine und der Geister, die wir alle in uns tragen.
Mi, 30.4., 18:30
Landvermessung #4
Orlac's Hände
Bei einem Eisenbahnunglück verliert der Klaviervirtuose Paul Orlac beide Hände. Dr. Serral weiß Abhilfe, doch als Orlac herausfindet, dass ihm der Arzt ausgerechnet die Hände eines Raubmörders angenäht hat, stürzt er in eine tiefe Krise. Und auch die neuen Extremitäten scheinen ein böses Eigenleben zu entwickeln … ORLAC’S HÄNDE gilt als spätexpressionistisches Meisterwerk des Horrorgenres und unbestritten düsterer Klassiker aus Österreich. Mit Live-Musikbegleitung von Elaine Loebenstein
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