Im Fasching 1905 überredet Kunstmaler Ferdinand die verheiratete Gerda, ihm – mit nichts als einem Muff und einer Maske bedeckt – Modell zu stehen. Der Muff gehört allerdings Anita, die mit Gerdas Schwager verlobt ist. Als dieser das Bild zu Gesicht bekommt, ist er not amused und stellt Ferdinand zur Rede. Um die Sache nicht vollends zu verkomplizieren, erfindet der Künstler kurzerhand einen Namen für sein „unbekanntes“ Modell – doch diese Erfindung entpuppt sich als äußerst real … Schlüpfrig G

Neu restaurierte Filme des Stummmfilmstars Obwohl heute unbekannt, ist ihr Name aus der österreichischen Kulturszene der 1910er- und 1920er-Jahre nicht wegzudenken. Thea Rosenquists Theaterlaufbahn begann in Lübeck, doch den Zenit ihrer schauspielerischen Karriere erreichte sie in Österreich. In Wien avancierte sie rasch zu den Lieblingen des Theaterpublikums. Beim Film machte sie ebenso Karriere – erst bei der Wiener Kunstfilm, dann bei der Wiener Helios-Film. 1938 emigrierte Rosenquist nach K

Egal, ob als Begleitung zu einem schicken Gartenkonzert, als Vorzeige-Sohn bei der Geburtstagsparty oder – wie im Falle von Vera (Maria Hofstätter) – als Sparringspartner zum Proben eines Ehekrachs: Matthias kann als Freund für all diese Bedürfnisse gemietet werden. Vielseitig einsetzbar und stets perfekt vorbereitet schlüpft er von einer Rolle in die nächste, seine Bedürfnisse und seine Persönlichkeit bleiben dabei zunehmend auf der Strecke. Als seine Freundin eines Abends ihn und seine durchge

In einer Sportbekleidungsfirma im niederösterreichischen Gaming arbeiten an die hundert Frauen unter prekären Bedingungen im Akkord. Die Näherinnen erzählen von extremem Stress, von unrealistisch vorgegebenen Stückzahlen, vom Kampf, endlich einen Betriebsrat durchzusetzen. Frankfurter bildet für die TV-Reihe PRISMA all das mit feinem Gespür für soziale Schieflagen ab, denn die Frauen „fertigen, was sie niemals kaufen werden“, kostet ein Ski-Overall doch ein Monatseinkommen. Anschließend geht d

Ausgerechnet beim Zahnarzt lernt der schüchterne Komponist Wendelin die schwangere Agnes kennen. Während sie sich für den jungen Mann interessiert, fühlt er sich einer Beziehung nicht gewachsen … Im Aufbau an Arthur Schnitzlers Reigen angelehnt, zeigt Manfred Kaufmann in seinem zweiten Langfilm, wie Menschen in der Großstadt scheitern – an ihrer Einsamkeit, ihren Ängsten und ihren Sehnsüchten: leise, poetisch und sehr melancholisch. (Florian Widegger)

»Da waren also Buntheit und Vielfachheit all der Pratergeräte, nur dazu da, benützt zu werden, und den Benutzern etwas zu eröffnen, das sie immer wieder neu erscheinen lassen konnte.« So resümiert Elfriede Jelinek ihre Prater-Erinnerung. Protagonist:innen, Schauplätze und Exponate emotionaler Achterbahnfahrten versammelt Ulrike Ottingers liebevolle Prater-Hommage und erkundet dabei die Kulturgeschichte dieses bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Weichbildes der Wiener Seele. (Ernst Kieninger